
Mercedes-Benz könnte ab 2027 BMW-Motoren nutzen: Eine historische Partnerschaft in der Entstehung
Seit Jahrzehnten sind Mercedes-Benz und BMW zwei der erbittertsten Rivalen in der Automobilwelt. Beide Marken stehen für deutsche Ingenieurskunst, erstklassige Leistung und Luxus. Doch laut einem aktuellen Bericht des Manager Magazins erkunden diese Konkurrenten nun eine überraschende Zusammenarbeit: Mercedes-Benz könnte beginnen, seine Fahrzeuge mit von BMW produzierten Motoren auszustatten. Wenn die Verhandlungen wie geplant verlaufen, könnten die Lieferungen der von BMW gebauten Antriebe an Mercedes-Benz bereits 2027 beginnen.
Dies wäre eine der bemerkenswertesten Partnerschaften in der Geschichte der Automobilindustrie und könnte die Strategien beider Automobilhersteller in einem sich schnell entwickelnden Markt, der sich in Richtung Elektrifizierung, Hybridisierung und Kosteneffizienz bewegt, neu gestalten.
Welche Motoren werden in Betracht gezogen?
Insider berichten, dass der anfängliche Schwerpunkt der Vereinbarung auf einem Vierzylinder-Benzinmotor liegt, den Mercedes-Benz in seine nächste Generation von Hybridantrieben integrieren möchte. Diese Einheiten würden dem in Stuttgart ansässigen Unternehmen helfen, sein Angebot an Plug-in-Hybriden zu erweitern, um der steigenden Nachfrage nach kraftstoffsparenden Modellen in Europa, dem Nahen Osten und Asien gerecht zu werden.
Die Gespräche gehen jedoch offenbar noch weiter:
Mögliche Lieferung von Dieselmotoren, die in mehreren europäischen und aufstrebenden Märkten weiterhin gefragt sind.
Lieferung von Getriebekomponenten, die die Kosten für beide Unternehmen senken könnten.
Potenzielle gemeinsame Produktion von Antrieben in den USA, um Zölle zu vermeiden, die derzeit auf importierte Motoren und Getriebe erhoben werden.
Wo wird BMW die Motoren bauen?
Wenn die Partnerschaft zustande kommt, wird die Produktion voraussichtlich im langjährigen Werk von BMW in Steyr, Österreich, stattfinden. Diese Anlage hat sich seit Jahrzehnten auf die Motorenproduktion spezialisiert und ist in der Lage, eine breite Palette von Benzin- und Dieselmotoren herzustellen. Sie produziert bereits Motoren für BMW, MINI und Rolls-Royce und ist daher eine naheliegende Wahl für die Erweiterung der Lieferungen an Mercedes-Benz.
Warum kommt diese Partnerschaft jetzt zustande?
Der treibende Faktor ist die Ökonomie. Beide Unternehmen haben in der ersten Hälfte des Jahres 2025 erhebliche Gewinneinbußen verzeichnet:
Mercedes-Benz hat schwerere Verluste erlitten, da die Margen durch hohe F&E-Ausgaben für Elektrofahrzeuge und die nachlassende Nachfrage in China unter Druck geraten sind.
BMW berichtete ebenfalls von einem spürbaren Rückgang der Rentabilität, überstand den Abschwung jedoch besser.
Durch das Teilen von Motoren könnten die beiden Unternehmen:
Kosten senken durch Skaleneffekte.
Einnahmen steigern durch die Erschließung neuer Lieferketten.
Investitionsrisiken reduzieren, insbesondere in der Übergangszeit zwischen Verbrennungs-, Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen.
Diese Art der Zusammenarbeit ist in der Automobilwelt nicht neu. Toyota und BMW teilen seit langem Technologien (am bekanntesten beim Toyota Supra und BMW Z4), während Renault, Nissan und Mitsubishi Antriebe und Plattformen teilen. Doch für Mercedes-Benz und BMW, deren Rivalität legendär ist, wäre dieser Schritt bahnbrechend.
Technischer Ausblick: Die Vierzylinder-Hybridbasis
Obwohl die genauen Spezifikationen des diskutierten Motors noch nicht bekannt sind, wird Mercedes-Benz wahrscheinlich die modulare Vierzylinder-Benzineinheit von BMW in ein Hybrid-Elektrosystem integrieren. Die erwarteten technischen Highlights umfassen:
- Hubraum: Etwa 2,0 Liter.
- Konfiguration: Reihen-Vierzylinder, turboaufgeladen.
- Leistungsbereich: 190–300 PS (je nach Abstimmung und Hybrid-Boost).
- Hybridintegration: 48V-Mild-Hybrid-System oder Plug-in-Hybrid mit 15–30 kWh Batterie.
- CO₂-Emissionen: Ziel ist die Einhaltung der Euro 7 und zukünftiger EU-Vorschriften.
Wenn erfolgreich, könnte dieser Motor das Rückgrat für eine Vielzahl von Modellen werden – von kompakten Limousinen und SUVs (wie der Mercedes C-Klasse und dem GLC) bis hin zu mittelgroßen Hybriden, die den städtischen Mietwagenmarkt in Regionen wie Dubai, Abu Dhabi und Europa dominieren.
Was bedeutet das für Mietwagen in Dubai?
Für Mietwagenunternehmen in den VAE könnte die Zusammenarbeit erhebliche Vorteile bringen:
Niedrigere Betriebskosten: Effiziente Vierzylinder-Hybride reduzieren den Kraftstoffverbrauch.
Mehr Verfügbarkeit: Erhöhte Produktionskapazität sorgt dafür, dass mehr Modelle globale Flotten erreichen.
Fortschrittliche Technologie: Kunden erhalten Zugang zu Hybridfahrzeugen der nächsten Generation, die BMWs bewährte Technik mit dem Luxus von Mercedes-Benz kombinieren.
Vielfalt in der Flotte: Mietwagenbetreiber könnten bald Hybrid-Mercedes-Modelle mit BMW-Motoren anbieten, die Touristen ansprechen, die sowohl Prestige als auch Umweltfreundlichkeit suchen.
In Dubai, wo die Nachfrage nach Mietwagen boomt, genießen Kunden bereits Modelle wie die Mercedes-Benz C-Klasse, BMW 3er-Serie und Premium-SUVs wie den GLE und X5. Eine gemeinsame Motorenstrategie könnte Hybridoptionen für Betreiber und Fahrer erschwinglicher machen.
Könnte Diesel zurückkehren?
Obwohl der Fokus auf Benzin-Hybrid-Antrieben liegt, sagen Insider, dass auch Dieselmotoren in Betracht gezogen werden. Während Diesel in Westeuropa aufgrund von Emissionsskandalen und regulatorischen Verboten an Beliebtheit verloren hat, spielt er in Märkten wie Osteuropa, dem Nahen Osten und Teilen Afrikas noch eine Rolle. Ein drehmomentstarker BMW-Diesel, der einen Mercedes-SUV antreibt, könnte für Flottenbetreiber in Regionen sinnvoll sein, in denen Langstrecken-Kraftstoffökonomie wichtig ist.
Die strategische Zukunft: Gemeinsame US-Produktion
Einer der faszinierendsten Aspekte der Gespräche ist die Möglichkeit einer gemeinsamen Antriebsproduktion in den Vereinigten Staaten. Wenn Mercedes-Benz und BMW eine gemeinsame Anlage errichten würden, könnten sie:
Zölle auf Importe vermeiden.
Lokale Versorgung für den riesigen nordamerikanischen Markt sichern.
Potentiell Motoren für lokal gebaute SUVs liefern, ein wichtiges Wachstumssegment.
Dies würde eine tiefere Integration der beiden Rivalen darstellen, als man sich noch vor wenigen Jahren hätte vorstellen können.
Während Mercedes-Benz und BMW in Showrooms und auf Rennstrecken Konkurrenten bleiben, stehen beide hinter den Kulissen vor denselben Herausforderungen: strengere Emissionsgesetze, sich ändernde Kundennachfrage und steigende Produktionskosten. Durch die Zusammenarbeit bei Motoren können sie die Rentabilität erhalten und gleichzeitig stark in die elektrische Zukunft investieren.
Für Verbraucher – und insbesondere Mietwagenkunden in Dubai und Abu Dhabi – könnte diese Partnerschaft effizientere, erschwinglichere und technologisch fortschrittlichere Fahrzeuge auf den Straßen bis zum Ende des Jahrzehnts bedeuten.