Neuer Höhenweltrekord für ein Auto: 6.734 Meter
In einer außergewöhnlichen Leistung in Sachen Ingenieurskunst und Ausdauer hat Porsche einen neuen Weltrekord für die höchste jemals von einem Auto erreichte Höhe aufgestellt. Zwei stark modifizierte Porsche 911 schafften es, auf den Hängen des Ojos del Salado, des höchsten aktiven Vulkans der Welt in Chile, bis auf 6.734 Meter über dem Meeresspiegel zu klettern. Damit übertreffen sie den bisherigen Rekord von 6.694 Metern, der ebenfalls auf demselben Vulkan von einem Paar Mercedes-Benz Unimogs aufgestellt wurde.
Um den rekordverdächtigen Aufstieg zu schaffen, baute Porsche zwei geländetaugliche 911er auf Basis des Carrera 4S. Einer diente als Hauptfahrzeug für den Aufstieg, während der andere als Begleitfahrzeug fungierte. Beide wurden umfassend für extremes Gelände und große Höhen umgebaut. Besonders bemerkenswert ist, dass sie mit Portalachsen ausgestattet wurden – ein Merkmal, das häufig bei extremen Geländewagen verwendet wird – was die Bodenfreiheit auf 350 mm erheblich erhöhte. Zusätzlich waren die Autos mit massiven Geländereifen ausgestattet, die ihre Fähigkeit verbesserten, Felsen, Vulkanschotter und Asche zu bewältigen.
Wichtige technische Modifikationen:
Basismodell: Porsche 911 Carrera 4S
Motor: 3,0-Liter-Doppelturbo-Boxermotor
Leistung: 443 PS
Antriebsstrang: Allradantrieb
Getriebe: Standard, aber mit überarbeiteten Übersetzungen, die für langsames, drehmomentstarkes Klettern optimiert sind
Kraftstoff: Synthetischer Kraftstoff, der für extreme Höhen entwickelt wurde
Fahrwerk: Stark modifiziert mit Portalachsen
Bodenfreiheit: Erhöht auf 350 mm
Unterbodenschutz: Leichte Aramidfaser-Unterfahrschutzplatten
Gewichtsoptimierung: Umfangreicher Einsatz von Carbon und verstärkten Polymeren
Reifen: Ultra-hochprofilige Geländereifen
Trotz der extremen Bedingungen blieben beide Motoren serienmäßig, ohne mechanische Änderungen. Bemerkenswerterweise passten sich das werkseitige Steuergerät und die Motorsteuerungssysteme gut an die reduzierte Sauerstoffmenge in großer Höhe an – die Luftdichte auf 6.700 Metern beträgt fast die Hälfte der auf Meereshöhe. Porsche-Ingenieure bestätigten, dass die Elektronik die Leistungsabgabe, das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Emissionen auch unter diesen extremen Bedingungen nahtlos steuerte.
Der Aufstieg dauerte zwei Wochen, hauptsächlich weil das Team sich schrittweise an die großen Höhen gewöhnen musste. Das Team umfasste medizinisches Fachpersonal, um auf Höhenkrankheit zu überwachen. Die letzten Etappen der Route erwiesen sich als besonders herausfordernd, da das Team durch instabile Vulkanasche, schroffe Felsen und wegloses Gelände navigieren musste.
Dieser Rekord ist nicht Porsches erstes Abenteuer in großen Höhen. Zuvor erklomm eine Porsche Taycan Elektro-Limousine auf einer einzigen Reise über 5.500 Meter in den tibetischen Hochlanden. Doch die Leistung des modifizierten 911 übertrifft nun nicht nur in der Höhe, sondern beweist auch, wie anpassungsfähig und langlebig selbst ein Luxus-Sportwagen sein kann, wenn er an seine Grenzen gebracht wird.
Zum Vergleich: Der Elbrus, der höchste Punkt Russlands, liegt bei 5.642 Metern – über einen Kilometer niedriger als die Höhe, die diese beiden 911er erreicht haben.
Warum es wichtig ist:
Diese Leistung ist nicht nur ein PR-Gag – sie ist ein technisches Schaufenster für Porsches Ingenieurskunst, die Machbarkeit synthetischer Kraftstoffe und die elektronische Anpassungsfähigkeit in extremen Umgebungen. Der Erfolg unterstreicht auch, wie sich traditionelle Verbrennungsmotoren weiterentwickeln und relevant bleiben können, selbst im Zeitalter der Elektrifizierung.